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Erläuterungen und Dokumente Johann Wolfgang Goethe Egmont Reclam
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Erläuterungen und Dokumente
Johann Wolfgang Goethe Egmont Von Hans Wagener
Philipp Reclam jun. Stuttgart
Goethes Egmont liegt unter Nr. 75 in Reclams UniversalBibliothek vor. Seiten- und Zeilenangaben in den Erläute¬ rungen beziehen sich auf diese Ausgabe.
Universal-Bibliothek Nr. 8126 Alle Rechte Vorbehalten © 1974, 1998 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart Revidierte Ausgabe 1998 Gesamtherstellung: Reclam, Ditzingen. Printed in Germany 1998 RECLAM und UNIVERSAL-BIBLIOTHEK sind eingetragene Marken der Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart ISBN 3-15-008126-2
Inhalt
I. Wort- und Sacherklärungen.
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II. Die geschichtlichen Ereignisse.
36
III. Die Quellen.
43
IV. Dokumente zur Entstehungsgeschichte. Äuße¬ rungen Goethes zum Egmont.
58
V. Zur Bühnengeschichte des Egmont 1. Die Originalfassung Goethes und Schillers Bearbeitung. 2. Auszüge aus Schillers Bühnenbearbeitung des Egmont .
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VI. Dokumente zur Wirkungsgeschichte.
97
83
VII. Texte zur Diskussion 1. Literarische Vergleichsstücke. 2. Geschichte und Drama.
136 145
VIII. Literaturhinweise.
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I. Wort- und Sacherklärungen Personen Margarete von Parma, Graf Egmont, Wilhelm von Oranien, Herzog von Alba: vgl. Kap. II. Alba: sprich: Aiwa. Ferdinand: Don Fernando de Toledo, Albas illegitimer (»natürlicher«) Sohn, war in Wirklichkeit seinem Vater im Charakter ähnlicher als in Goethes Drama. Seine Freundschaft mit Egmont ist jedoch historisch belegt. Macbiavell: Bei Strada (vgl. Kap. III) taucht unter dem Per¬ sonal Margaretes ein Machiavell auf, der aber ein Ge¬ heimagent Philipps II. ist. Auch Schiller, der u. a. die glei¬ chen Quellen wie Goethe benutzt hat, erwähnt in seiner Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande einen Machiavell als >Geheimschreiber< margaretes.="" sein="" name="" wurde="" von="" goethe="" wohl="" wegen="" der="" namensgleichheit="" mit="" dem="" florentinischen="" staatstheoretiker="" niccolö="" machiavelli="" (1469-1527)="" verwandt.="" gomez:="" sprich:="" gomes.="" soest:="" sprich:="" sust.="" buyck:="" sprich:="" boejk.="" ruysum:="" sprich:="">
Erster Aufzug Armbrustschießen 5,2 Armbrustschießen: sportlicher Wettkampf, der bei den Niederländern besonders an Feiertagen populär war. 5.6 es alle wird: das Spiel zu Ende geht. 5.7 Drei Ringe: Die Ringe der Zielscheibe waren vom grö߬ ten, äußeren Ring bis zum kleinsten in der Mitte nume¬ riert. Buycks Schuß (vier Ringe) ist deshalb besser als der
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I. Wort- und Sacherklärungen
Soests (drei Ringe), weil er einen Ring näher am Zentrum der Scheibe ist. 5,10 Meister und König: Meister der Schützen und Schüt¬ zenkönig. 5.14 den Schuß handV ich Euch ab: laßt mich an Eurer Stelle schießen! 5.15 traktiere: bewirte, halte frei. 5,18 dreinreden: Einspruch erheben, protestieren. 5,20 Pritschmeister: lustige Person, die mit der Pritsche, ei¬ nem hölzernen Schwert, die Treffer der Schützen anzeigte und sich für jeden geschossenen Ring einmal vor dem Schützen verbeugte. Zu dieser Achtungsbezeigung (»Re¬ verenz«) fordert Buyck den Pritschmeister auf. 5.23 Vivat: (lat.) Er lebe. 5.24 Wäre Meister zu viel!: Schon der Titel Meister wäre zu viel. 5,35 rein schwarz geschossen: in die Mitte der Scheibe ge¬ troffen. 6,9 gastieren: bewirten, einladen; seit dem 17. Jh. durch Französisierung des älteren gasten gebräuchlich. Spätere Bedeutung: eine Gastrolle geben (Theatersprache). 6.12 ohne Präjudiz: ohne einen Präzedenzfall (ein maßge¬ bendes Beispiel) für die Zukunft zu schaffen. 6.1