Morpheus


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Inhalt: Es scheint die schrecklichste Stunde im Leben von C. J. Larson, der stellvertretenden Staatsanwältin der Stadt Miami. Sie sitzt im Gerichtssaal 4-8, und ihr Freund, Special Agent Dominick Falconetti, wird von Rose Harris, ihrer Freundin, peinlich befragt. Ob es stimme, das sich zwischen ihm und Larson während der Arbeit an den Cupido-Morden vor drei Jahren eine Liebesbeziehung entwickelt habe? Ob es wahr sei, dass Larson Beweismaterial zurückgehalten habe, um William Rupert Bantling zum Tode verurteilt zu sehen? Mit „Ja“ muss Falconetti immer wieder antworten, bis Larson endlich aus ihrem Alptraum erwacht. Aber jetzt beginnt der Alptraum ihres Lebens. Denn während sie und Falconetti ihre Hochzeit planen, tötet ein von der Sensationspresse „Morpheus“ genannter Serienkiller korrupte Polizisten und droht sie in die Sache hineinzuziehen. Und in der Todeszelle wartet ein Mörder auf Rache ... Jilliane Hoffman MORPHEUS Roman Deutsch von Sophie Zeitz Wunderlich Die Originalausgabe erschien 2005 unter dem Titel «Last Witness» bei G. P. Putnam’s Sons, Penguin Group (USA) Inc. 1. Auflage September 2005 Copyright © 2005 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg «Last Witness» Copyright © 2005 by Jilliane P. Hoffman Alle deutschen Rechte vorbehalten Satz aus der Berthold Bembo PostScript, PageOne, von Dörlemann Satz GmbH, Lemförde Druck und Bindung Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany ISBN 3 8052 0774 3 Für Rich, der weiterhin nie zweifelt. Und natürlich für Amanda und Katarina. In Erinnerung an Hank Hoffman. EINS Die schwere Flügeltür des Gerichtssaals 4-8 öffnete sich schwungvoll und stieß gegen den Stuhl des Vollzugsbeamten, der gerade mit dem untersten Knopf seiner grünen Dienstjacke spielte. Ein Detective in Zivil kam herein. Man hörte die Absätze seiner Schuhe dumpf auf dem abgewetzten braunen Teppich aufschlagen, als er langsam durch den Mittelgang ging, an der gebannten Menge vorbei, um schließlich in den Zeugenstand vor Richter Leopold Chaskels Mahagonithron zu treten. C. J. Townsend, stellvertretende Staatsanwältin der Stadt Miami, spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Sie biss sich auf die Lippen, um sie zu befeuchten, und versuchte ihre Nervosität vor den Kameras, den Gerichtszeichnern und Reportern, die jede ihrer Regungen verfolgten, zu verbergen. Ihr Herz pochte, und am liebsten wäre sie davongerannt. Doch sie musste das hier durchstehen. Sie zwang sich, geradeaus zu sehen. Den gut aussehenden Mann im italienischen Designeranzug, der mit demonstrativ gequälter Miene auf der anderen Seite der Galerie am Tisch saß, würdigte sie keines Blickes. Doch sie wusste, dass er sie beobachtete, dass er auf ihre Reaktion wartete. Nur für sie versteckte er ein Grinsen hinter seiner falschen Qual. «Ist die Staatsanwaltschaft bereit fortzufahren?», fragte Richter Chaskel. Es gefiel ihm nicht, dass dieser Fall wieder auf seinem Tisch gelandet war. Er hatte einen Bilderbuch-Prozess hingelegt. Er hätte nie wieder aufgerollt werden dürfen. Jedenfalls nicht aus diesem Grund. «Ja, das bin ich», antwortete Rose Harris, C. J.s Freundin – und ihre Kollegin in der Abteilung für Kapitalverbrechen der Staatsanwaltschaft Miami. Nach einem kurzen Moment erhob sie sich und wandte sich an den Detective: «Bitte nennen Sie uns für das Protokoll Ihren Namen.» «Special Agent Dominick Falconetti, Florida Department of Law Enforcement.» «Seit wann sind Sie dort tätig?» «Seit fünfzehn Jahren beim FDLE. Davor vier Jahre beim Bronx Police Department in New York.» «Agent Falconetti, richten wir unseren Blick zurück ins Jahr 2000. Damals waren Sie der leitende Ermittler im Fall Der Staat Florida gegen William Rupert Bantling, ist das richtig?» «Ja, Ma’am. Das FDLE hatte eine Task-Force einberufen – die Task-Force Cupido, wie sie genannt wurde. Sie bestand aus Beamten von verschiedenen Dezernaten. Die Ta