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Hans Mommsen A f : it 17. Juli 1942 Der Weg zur europäischen »Endlösung der Judenfrage« BOSTON HJBUC U8RARY Coplty Sqbm Boston, MA 02116 r.L >*••••* Y** ;?I,^ k • .v .'»-r } ■ WTP;-. 20 Tage im 20. Jahrhundert Herausgegeben von Norbert Frei Klaus-Dietmar Henke Hans Woller Hans Mommsen Auschwitz, 17. Juli 1942 Der Weg zur europäischen »Endlösung der Judenfrage« Deutscher Taschenbuch Verlag Ein Überblick über die gesamte Reihe findet sich auf S. 237/238 Originalausgabe Mai 2002 © Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München www.dtv.de Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Sämtliche, auch auszugsweise Verwertungen bleiben Vorbehalten. Umschlaggestaltung: christof berndt & simone fischer Umschlagfoto: © AKG, Berlin Satz: Oreos GmbH, Waakirchen Druck und Bindung: Druckerei C.H. Beck, Nördlingen Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany • ISBN 3-423-30605-X Inhalt Auschwitz, 17. Juli 1942 . 7 Kapitel 1 Antisemitismus in der Weimarer Republik und der Aufstieg der NSDAP. 10 Kapitel 2 Die Funktion des Antisemitismus in der NSDAP. 28 Kapitel 3 Die Entstehung der »Nürnberger Gesetze«. 41 Kapitel 4 Die Ausschaltung der Juden aus der deutschen Wirtschaft und die Rolle von Industrie und Großbanken. 56 Kapitel 5 Der 9. November 1938 als öffentliche Degradierung des Judentums in Deutschland. 73 Kapitel 6 Umsiedlungspolitik und Vision einer territorialen »Lösung der Judenfrage« im Zweiten Weltkrieg. 90 Kapitel 7 Der Rassenvernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und die Mordaktionen der Einsatzgruppen des SD und der Sicherheitspolizei 111 Kapitel 8 Die Vernichtung der Juden im Generalgouvernement bis zur »Aktion Reinhard«. 129 Kapitel 9 Auschwitz: Symbol der »Endlösung der Judenfrage« in Europa. . , Kapitel 10 154 V Ausblick. 177 Nachwort . 190 Anmerkungen. 191 Abkürzungen. 219 Literatur. 220 Personenregister. 233 Der Autor. 236 Die Reihe >20 Tage im 20. JahrhundertMünchner Beobachten, der später von der NSDAP erworben und als >Völkischer Beobachten weiterge¬ führt wurde, der Thule-Gesellschaft und fungierte als Propagan¬ daorgan für das völkische Lager. Die antisemitische Presse fand vor allem in Teilen Bayerns und in Franken beträchtliche Reso¬ nanz und wirkte mit Sicherheit auf die nachhaltig antisemitisch eingestellte Freikorpsbewegung ebenso wie auf die Bayerischen Heimwehren. Es kann als sicher gelten, daß auch die Reichswehr davon nicht unberührt blieb und in ihrer Propagandaarbeit - wie im Falle der Aufklärungsabteilung, der Hitler angehörte - antise¬ mitisch geprägt war. Gleichwohl gelangte die Phase, in der die frühe völkische Pro¬ paganda florierte, mit dem Ende der Hyperinflation zu einem ge¬ wissen Abschluß. Schon das Scheitern des Hitler-Putsches am 9. November 1923 bezeichnete einen Wendepunkt. Hitlers Um¬ sturzversuch war als ein letzter Versuch zustande gekommen, das Ruder herumzureißen und die Initiative zurückzugewinnen, die der Parteiführer an die konservativen Frondeure im Umkreis der bayerischen Vaterländischen Verbände, der Freikorps und der Bayerischen Reichswehr verloren hatte. Während diese den ge¬ planten Umsturz noch einmal aufschieben wollten, da sie auf eine Mitwirkung des Generals von Seeckt und anderer hoher Funktio¬ näre in Berlin hofften, entschied sich Hitler, auf eigene Faust zu handeln und die bayerischen Honoratioren, mit denen er verbün¬ det war, darunter Erich von Ludendorff, durch den geplanten Propagandamarsch am