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Der "Lanzelet" des Ulrich von Zatzikhoven ist ein rätselhaftes Stück Artusliteratur. Entstanden wohl bald nach 1194, ist er nach dem Erec Hartmanns von Aue der zweite deutsche Artusroman. Seine verlorene altfranzösische Vorlage jedoch könnte Exponent einer vor oder neben Chrétiens Romanen existierenden, kaum greifbaren Artustradition gewesen sein. Das macht den "Lanzelet" zu einem Schlüsseltext, was die Frühgeschichte des hochmittelalterlichen Artusromans angeht. Doch auch in seiner faszinierenden, manchmal auch irritierenden, oft geradezu lakonischen poetischen und narrativen Faktur ist der lange unterschätzte Text inzwischen zu einem zentralen Gegenstand der Artusforschung, auch im akademischen Unterricht, avanciert.
Die Studienausgabe präsentiert den Text und die Übersetzung der "großen" Neuausgabe. Begleitet wird sie von einer Einführung zum Text, einem auf sachkundliche Hinweise und auf das Aufzeigen von Interpretationsproblemen reduzierten Stellenkommentar, einem Namenregister und einer Auswahlbibliographie. Die Ausgabe wendet sich primär an Studierende und Lehrende der germanistischen Mediävistik, jedoch auch diverser Nachbardisziplinen (Romanistik, Keltologie), und schließlich generell an Freunde der arthurischen Literatur.
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Ulrich von Zatzikhoven Lanzelet
Ulrich von Zatzikhoven
Lanzelet Text – Übersetzung – Kommentar Studienausgabe 2., revidierte Auflage Herausgegeben von Florian Kragl
De Gruyter
ISBN 978-3-11-030270-7 e-ISBN 978-3-11-030286-8 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. c 2013 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Umschlagabbildung: Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cpg 371, fol. 1v Gesetzt mit LATEX Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG ∞ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com
Für Susanna und Georg
VORWORT ZUR 1. AUFLAGE Bald nach Erscheinen der ›großen‹ zweibändigen Ausgabe des ›Lanzelet‹ Ulrichs von Zatzikhoven (2006) war – in Rezensionen, auf Tagungen, in Gesprächen – der Ruf nach einer preiswerten Studienausgabe laut geworden. Dazu war vor allem eines gefordert: Mut zur Kürze. Nur der mittelhochdeutsche Text und die Übersetzung sind, abgesehen von einigen Korrekturen, aus der ›großen‹ Ausgabe übernommen. Erheblich gestrafft sind der Stellenkommentar und die (aktualisierte und nun) Auswahlbibliographie, auf ein Minimum reduziert die Ausführungen zu Überlieferungslage und Editionsverfahren. Vollständig gelöscht sind die synoptische Transkription der Überlieferungszeugen, das philologische Beiwerk (Überlieferungskritik, Begründung des Editionsverfahrens, Handschriftenbeschreibungen, Sprachuntersuchungen), der Forschungsbericht, das Lesartenregister zu den Eigennamen und die Beilage-CD mit Abbildungen zur gesamten Überlieferung sowie einer ›unnormalisierten‹ Fassung der Edition. Neu verfasst ist ein Nachwort (›Zu Text und Ausgabe‹), in dem ich versucht habe, in Verquickung von Forschungsgeschichte und Textanalyse einige – nach meinem Dafürhalten – zentrale und auch, wie ich hoffe, weiter führende Probleme der ›Lanzelet‹-Forschung und -Interpretation darzustellen. Die üblichen Basisinformationen (Autor, Datierung etc.) sind in den Essay integriert. Das angehängte Aufbauschema soll die Orientierung im Text erleichtern. Die Studienausgabe ist keine verkappte Errata-Liste zur ›großen‹ Ausgabe. Sämtliche nötigen Korrekturen sind stillschweigend durchgeführt. Die wenigen Änderungen im mittelhochdeutschen Text betreffen hauptsächlich Probleme der Normalisierung, in s