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Dorothy Sayers Feuerwerk Lord Peter Wimsey wird von heftigsten Zahnschmerzen gepeinigt, doch die Geschichte, die ihm sein Zahnarzt über den mysteriösen Tod eines Kollegen erzählt, führt ihn unversehens in seinen kompliziertesten Fall. Original: In the Teeth of Evidence Übertragung aus dem Englischen von Maria Meinert. Verlag: Scherz Erscheinungsjahr: Einmalige Ausgabe 1997 Umschlaggestaltung: Manfred Waller Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!! Inhalt Feuerwerk .................................................... 4 Ganz woanders........................................... 21 Spottbillig................................................... 39 Bittere Mandeln ......................................... 53 Falsches Gewicht ....................................... 68 Milchflaschen............................................. 81 Wer die Wahl hat … ................................... 93 Pfeil überm Haus ..................................... 102 Strupps ..................................................... 114 Othello ..................................................... 130 Blutrache.................................................. 141 Die Moschuskatze .................................... 168 3 Feuerwerk »Na, alter Junge«, sagte Mr. Lamplough, »was kann ich für dich tun?« »Der Brummer wird wohl in Aktion treten müssen«, meinte Lord Peter Wimsey, während er sich auf dem mit grünem Leder bezogenen Marterstuhl niederließ und mit einer Grimasse des Abscheus auf den Bohrer deutete. »Links oben ist mir ein Bakkenzahn abgebrochen, und ausgerechnet, als ich eine Omelette aß. Es ist mir schleierhaft, warum das bei solchen Gelegenheiten passiert. Wenn ich nun Nüsse geknackt oder auf einem Pfefferminzbonbon herumgekaut hätte …« Mr. Lamplough machte eine besänftigende Bemerkung und zog mit magischem Griff einen Spiegel mit elektrischer Birne aus dem Zauberkasten zu Lord Peters Linken. »Schmerzen?« »Keine Schmerzen«, erwiderte Wimsey gereizt, »abgesehen von einer scharfen Kante, die mir fast die Zunge absägt. Ich frage mich nur: Was soll das? Ich habe dem Zahn doch nichts getan.« »Nein?« sagte Mr. Lamplough in halb professionellem, halb freundschaftlichem Ton; denn er hatte auch die WinchesterSchule besucht und gehörte zu einem von Wimseys Klubs. »Wenn du mal eine Sekunde den Schnabel halten wolltest, könnte ich mir den Schaden ansehen. Aha!« »Sag nicht ›Aha!‹ in diesem Ton, als ob du Parodontose und Kieferschwund entdeckt hättest und dich vor Freude nicht lassen könntest, alter Blutsauger. Bohr ihn aus, stopf die Füllung hinein, und fertig. Was hast du übrigens ausgefressen? Ich bin einem Polizeiinspektor auf deiner Schwelle begegnet. Du brauchst gar nicht so zu tun, als sei er seines Gebisses wegen gekommen; 4 ich habe nämlich gesehen, daß sein Wachtmeister draußen auf ihn wartete.« »Ja, das ist eine ziemlich merkwürdige Angelegenheit«, sagte Mr. Lamplough, während er seinen Freund geschickt mit einer Hand knebelte und ihm mit der anderen Watte in den hohlen Zahn stopfte. »Eigentlich sollte ich nicht darüber reden; aber du würdest es ja doch aus deinen Freunden von Scotland Yard herauslotsen. Der Inspektor wollte die Bücher meines Vorgängers einsehen. Vielleicht hast du die Notiz in der Zeitung gelesen über einen Zahnarzt, der in einer brennenden Garage in Wimbledon tot aufgefunden wurde.« »Ae-ä«, verneinte Lord Peter Wimsey mit aufgerissenem Mund. »Gestern abend«, fuhr Mr. Lamplough fort, »brannte es auf einmal, gegen neun Uhr. Sie haben drei Stunden gebraucht, um das Feuer zu löschen. Es war eine dieser verdammten Holzgaragen, und sie hatten alle Hände voll zu tun, das Wohnhaus vor den Flammen zu schützen. Glücklicherweise liegt es ganz am Ende der Straße. Niemand war zu Hause; sie sind alle verreist. Offenbar war dieser Mr. Prendergast im Begriff, ebenfalls auszufliegen, und hat es dabei fert