E-Book Overview
"Lieber 30 wilde Jahre zu leben statt 70 brave" war nicht nur die Lebensmaxime der Romanheldin Franziska Linkerhand, sondern auch die ihrer Autorin. Ein wahrer Schatz an Fotos und Selbstzeugnissen Brigitte Reimanns gibt uns intime Einblicke in die Biografie dieser lebenshungrigen, begabten Frau. Diese Bildbiografie illustriert das ungewöhnliche Leben der Schriftstellerin Brigitte Reimann in all seinen Höhen und Tiefen. Von privaten Schnappschüssen bis zu künstlerischen Fotos reichen die weitgehend unbekannten Bilddokumente, die ihre Lebensstationen vom Kleinkindalter bis zu den letzten von der Krankheit gezeichneten Jahren veranschaulichen. Da Brigitte Reimann stets eine wichtige Rolle im Literaturbetrieb spielte, an großen kulturpolitischen Ereignissen teilnahm und Freundschaften zu Malern, Architekten, Filmemachern und Autoren pflegte, vermittelt dieser Band auch ein lebendiges Bild vom kulturellen Leben der 50er bis 70er Jahre in der DDR.
E-Book Content
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https://archive.org/details/brigittereimanneOOOOunse
Brigitte Reimann Eine Biographie in Bildern
brigitte reimann EINE BIOGRAPHIE IN BILDERN
Herausgegeben von Margrid Bircken und Heide Hampel
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AUFBAU-VERLAG
Eine Lebensgeschichte, die sich vor drei Jahren noch gut und erfreulich angehört halte; heute ist es eine Geschichte, über der stehen müßte: »Es war einmal -« Es war einmal eine höchst lebendige Frau, die zweimal ein Studium begann, zweimal den Hochschulen entlief, aus Rebellion gegen ihre Herren Lehrer, provisorisch Lehrerin wurde, während sie ihr erstes Buch schrieb (diese »Frau am Pranger« - Herrje, damals war ich bei¬ nahe noch ein Kind), eine Menge Männergeschichten hatte, eine Menge Dummheiten beging - die sie bis heute nicht be¬ reut - viermal heiratete, kein Kind wollte - was sie heute ein bißchen bereut -, weil sie Schreiben für wichtiger hielt, und die Kneipen und Luxusbars, Hinterhofwohnungen und die Villen der Prominenz kennenlernte; es war einmal eine Schriftstellerin, die zu früh und zu viel Erfolg hatte, manchmal hungerte und manchmal wahnsinnig viel Geld verdiente, einen Haufen Orden bekam und so ziemlich alle Literaturpreise, die hierzulande verliehen werden, an eine Große Sache glaubte und an einer Großen Sache zweifelte, sich nach fremden Ländern sehnte und nur die Nachbarschaft zu sehen bekam, Polen, Prag, Moskau und allerdings das herrliche unvergeßliche Sibirien, Baikalsee und die Taiga, und die in jungen Jahren verhaftet wurde und eingesperrt werden sollte, und die zehn Jahre später am Tisch von Walter Ulbricht Abendbrot aß, mal ganz unten und mal ganz oben war, mit berühmten Malern und Literaten verkehrte und als Hilfsschlosser in der Brigade im Braunkohlenkombinat arbeitete - kurzum: es war einmal, und es war gut so, und auch das Schlimme und Dreckige war in seiner Art gut.
Brief an Veralore Schwirtz, 30.3.1972
INHALT
I BURG BEI MAGDEBURG
II HOYERSWERDA IN DER LAUSITZ
11: Familie.
85: Das Werk
Kindheit
und die Stadt
und Schulzeit
1960-1963
1933-1947
33: Dramatik
135: Der große
und erste Liebe
Roman
1947-1951
1963-1968
45: Von Beruf Schriftsteller 1952-1959
III NEUBRANDENBURG IM MECKLENBURGISCHEN
179: Ortswechsel.
219: Biographie
Krankheit
und Werke Brigitte
und Hoffnung
Reimanns
1968-1971
221: Textnachweis 222: Bildnachweis 223: Danksagung
213: Nur noch kurze Zeit
•971-1973
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