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Der "Historikerstreit" der Jahre 1986–1988 gilt als wegweisende Debatte um das politisch-kulturelle Selbstverständnis der Bundesrepublik. Wieso eigentlich? In seinem Buch geht Gerrit Dworok dieser Frage nach und ordnet den Konflikt in die bundesdeutsche Geschichte ein. Dabei verfolgt er ausgehend von den entscheidenden Streitbeiträgen die westdeutsche Suche nach kollektiver Identität, den Prozess der Verortung des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen sowie die Konkurrenz linksliberaler und liberalkonservativer Kräfte um die macht- und kulturpolitische Deutungshoheit in Westdeutschland bis in die Entstehungszeit der Bundesrepublik zurück, um die vielfältigen Ursprünge des Konflikts offenzulegen. Es gelingt ihm so, den "Historikerstreit" als Schlüsselmoment bundesdeutscher Nationswerdung neu zu deuten.
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Gerrit Dworok
„Historikerstreit“ und Nationswerdung Ursprünge und Deutung eines bundesrepublikanischen Konflikts
2015 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN
Zugl. Diss. Univ. Würzburg 2015
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar.
© 2015 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Korrektorat: Anja Borkam, Jena Satz: Reemers Publishing Services, Krefeld Druck und Bindung: Theiss, St. Stefan im Lavanttal Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the EU ISBN 978-3-412-50198-3
Inhalt Vorwort ............................................................................................................... 7 1
Einführung: Der „Historikerstreit“ als Gegenstand zeitgeschichtlicher Forschung ...................................................................................................... 9 1.1 Zielsetzung und Arbeitsthese .............................................................. 12 1.2 Tendenzen und Probleme der Forschung ........................................... 20 1.3 Methodik und theoretische Problematisierungen .............................. 40 1.4 Handwerkliche Bemerkungen ............................................................. 47
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Kollektiv, Nation, Identität: Bundesdeutsche Konfliktgeschichte in nationstheoretischen Perspektiven ............................................................ 49 2.1 Kultur und Macht ................................................................................ 49 2.1.1 Kultur im Raum des Politischen ............................................... 50 2.1.2 Macht als Motiv für kulturpolitische Konkurrenz ................... 57 2.2 Nationswerdung .................................................................................. 66 2.2.1 Die Bonner Republik als Gegenstand der Nationsforschung .. 67 2.2.2 Annäherungen an den Nationsbegriff ...................................... 71 2.2.3 Nationalismus als Problembegriff ............................................. 77
2.2.4 Nationalstaatlichkeit im Zeitalter der globalen Blockbildung .............................................................................. 83 2.2.5 Nationswerdung als historiographischer Begriff ..................... 89 2.3 Vergangenheit und Identität................................................................ 92 2.3.1 Annäherungen an den Identitätsbegriff .................................... 94 2.3.2 Zur Mehrdimensionalität historischen Bewusstseins............... 96 2.3.3 Das politisch-nationale Gedächtnis als historiographischer Begriff ..................................................... 104 3