Modelle Literaturkritischen Schreibens: Dialog, Apologie, Satire Vom Späten 17. Bis Zur Mitte Des 18. Jahrhunderts

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Die Studie verfolgt die frühe Entwicklung literaturkritischen Schreibens in deutscher Sprache im Zeichen der Aufklärung. Anders als üblich beschränkt sie sich nicht auf das Genre Rezension, sondern wählt nach inhaltlich-strukturellen Kriterien Texte aus, die auf Aspekte des gesamten literarischen Lebens kritisch reflektieren (iudicium). Literaturkritisches Schreiben bezieht sich somit auf die wertende Beschäftigung mit gelehrter, aber auch mit unterhaltender Literatur sowie mit Dichtung und ihren Kontextbedingungen (res publica litteraria, "literarische Öffentlichkeit"). Im Untersuchungszeitraum wird das literaturkritische Schreiben als Prozess erkennbar, in dem der zeittypische kritisch-gelehrte Impetus auf bewährte literarische Textmuster zugreift. Dialog, Apologie und Satire sind besonders produktive Modelle, da sie die Möglichkeit zur kontroversen Meinungsäußerung bieten und zugleich Publikumswirksamkeit versprechen. Die literaturhistorisch eingebetteten Beispielanalysen legen offen, wie die noch heute spezifische dialogische Grundstruktur der Literaturkritik oder der Verriss entstehen. Die Studie dokumentiert eine weit differenziertere Entwicklung der journalistisch-literarischen Kritik als oftmals angenommen. Neben Thomasius oder Lessing treten bislang weniger bekannte Autoren wie Johann Rist, Erasmus Francisci, Nicolaus Hieronymus Gundling oder Christian Ludwig Liscow als bedeutende Wegbereiter der Literaturkritik hervor.

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STUDIEN ZUR DEUTSCHEN LITERATUR Herausgegeben von Wilfried Barner, Georg Braungart und Conrad Wiedemann Band 179 Sylvia Heudecker Modelle literaturkritischen Schreibens Dialog, Apologie, Satire vom späten 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts Max Niemeyer Verlag Tübingen 2005 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 3-484-18179-6 ISSN 0081-7236 © Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2005 Ein Unternehmen der K. G. Saur Verlag GmbH, München http://www.niemeyer.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz: Dr. Gabriele Herbst, Mössingen Druck: Guide-Druck GmbH, Tübingen Einband: Buchbinderei Geiger, Ammerbuch Inhaltsverzeichnis I. II. Einführung ι ι. Fragestellung der Studie 2. Begrifflichkeit und Methode 3 16 Prüfstein der Meinungen: das kritische Gespräch über Literatur . . 26 1. Formen und Funktionen von Dialogliteratur 1 . 1 . Das kritische Potenzial des Gesprächs 1.2. Begriffe dialogischer Kommunikation 1.3. Quellen literaturkritischer Dialoge: antike Vorbilder, zeitgenössische Formen 1.3.1. Das unterhaltende und >belustigende< gespräch="" 1.3.2.="" das="" didaktische="" gespräch="" 1.3.3.="" das="" kritische=""> 26 26 31 2. Johann Rists >Monatsunterredungen< -="" ein="" modell="" kritischer="" gespräche="" 2.1.="" gesprächspiel="" oder="" zeitschrift="" 2.1.1.="" ein="" zeitschriftenprojekt="" und="" seine="" quellen="" 2.1.2.="" vergleich="" mit="" den="" harsdörfferschen="">Frauenzimmer-Gesprächspielen< 2.2.="" ebenen="" der="" literarischen="" kritik="" in="" den="">Monatsunterredungen< 2.3.="" buchkritik="" in="" der="">Brachmonatsunterredung .. 39 41 46 49 53 53 53 60 62 65 3. Diskussion literarischer Phänomene: das Freundschaf